Aphyllophorales News - Holzpilze - Porlinge - Rindenpilze

Dieser Blog stellt einige verbreitete, vorwiegend aber wenig bekannte und zum Teil seltene "Nichtblätterpilze" vor, die an Holz wachsen, und das in Wort und Bild. Die meisten Funde sind aus dem Großraum Frankfurt aber auch aus den Mittelgebirgen oder anderen Teilen der BRD.

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Location: Dribbdebach-Schwaanem, Südhessen

Monday, August 14, 2006

Schizopora flavipora - Gelbporiger Spaltporling

Nr. 11. Rhein-Main-Funde. Regional häufige Art. Diese resupinat wachsende, wenig bekannte Porlingsart galt bis in die 70er Jahre noch als Seltenheit. Inzwischen ist sie in vielen Laubwäldern, insbesondere in Niedersachsen, im Rheinland und in Südhessen nachgewiesen und im Frankfurter Raum südlich des Mains häufig. Sie gilt als Art der „wintermilden Flussniederungen“, wächst auf einer Vielzahl von Laubhölzern, bevorzugt an Eiche und Rotbuche, und dort gerne auf der Unterseite von liegenden Ästen und Stämmen (s. letztes Bild). Von dem „Veränder-lichen Spaltporling“, S. paradoxa, mit dem sie häufig zusammen auf dem gleichen Substrat vorkommt, unterscheidet sie sich durch kleinere, gleichmäßig rund-eckige Poren, die mehr gelb-orange oder blass bis kräftiger fleischfarben gefärbt sind. Die Unterscheidung kann allerdings manchmal schwierig sein. Der ähnliche „Schönfarbige Resupinatporling“, Junghuhnia nitida, kann dünnen FK von S. flavipora ebenfalls ähnlich sehen, bildet aber konstant dünnere Fruchtkörper aus. An der Seite von liegenden Hölzern kann die Art "Pseudo-hütchen" ausbilden, was ihr den Eindruck eines effus-reflex-wachsenden Porling verleiht. Die mikroskopische Bestimmung des „Gelbporigen Spaltporlings“ ist mit etwas Übung nicht so sehr schwierig, da Schizoporaarten eine Reihe von Merkmalen besitzen, die sie von anderen Gattungen unterscheiden. Neben den kurz-elliptischen, ovalen Sporen, den sehr variablen, schlanken Zystiden und den stellenweise auch inkrustierten Hyphen sind es vor allem die kugelig-aufgeblasenen Endhyphen im Hymenium, die oft wie von einem Ölfilm umgeben sind.
Sie sind in fast allen Funden sehr schnell auffindbar, und geben daher schon einen sehr guten Bestimmungs-hinweis. Junghuhnia nitida ist dagegen mikroskopisch völlig anders strukturiert (s. unter Nr. 43). Die abgebildeten Funde von 2003 sowie vom August 2006 stammt aus Falkenstein im Taunus (Bild 1) sowie einem Waldgebiet bei Neu-Isenburg (Bilder 2 und 3).