Aphyllophorales News - Holzpilze - Porlinge - Rindenpilze

Dieser Blog stellt einige verbreitete, vorwiegend aber wenig bekannte und zum Teil seltene "Nichtblätterpilze" vor, die an Holz wachsen, und das in Wort und Bild. Die meisten Funde sind aus dem Großraum Frankfurt aber auch aus den Mittelgebirgen oder anderen Teilen der BRD.

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Location: Dribbdebach-Schwaanem, Südhessen

Monday, January 01, 2007

Junghuhnia nitida - Schönfarbiger Resupinatporling


Nr. 43 – Ein Rhein-Main-Fund; etwas seltene, aber gebietsweise verbreitete Art. Dieser hübsche, kleine Porling wächst zerstreut an liegenden Laubholzästen (vorwiegend Buche); sehr selten auch einmal an Nadelholz. Die ziemlich dünnen Fruchtkörper überziehen ca. 3 – 6 (10) cm lang resupinat entrindetes Holz und haben einen auffälligen, weißlichen sterilen Rand, der sich beim Trocknen ablösen kann.
Die rundlich-eckigen - bei älteren Fruchtkörpern auch schartigen - Poren sind in der Größe etwas variabel, und messen 3 – 7 per mm. Sie sind jung creme- bis blass ocker-rosa-orange gefärbt. Ältere Porenlager neigen zu ocker-zimtbräunlichen Einfärbungen (s. Abb. 3 und 4) und können so zu Irritationen führen.
Die Art ist nur mikroskopisch sicher zu bestimmen, wobei dies, aufgrund der auffälligen, inkrustierten Skeletthyphyen, recht einfach ist. Bei jungen Fruchtkörpern wachsen diese bogig aus dem Hymenium heraus und sind am Ende bis zu 30% in der Länge inkrustiert.
Ältere Exemplare verlieren diese Inkrustationen und es sind dann nur auffällige, sehr dickwandige, zum leicht angeschwollene „Pseudo-Zystiden“, welche erst mal Rätsel aufgeben.
J. nitida ist mikroskopisch so gut wie nicht von Steccherinum ochraceum, dem Ockerrötlichen Resupinatstacheling, zu unterscheiden und ähnelt ihm auch äußerlich. Da sowohl Poren als auch die Stacheln sehr klein sind, kann man beide Arten im Gelände nur durch die Lupe sicher trennen. St. ochraceum (Nr. 12) ist aber deutlich häufiger zu finden, als Junghuhnia nitida. In der BRD ist die Art nur regional verbreitet und im Alpenvorland, Ostbayern sowie in Norddeutsch-land eher selten. In Hessen findet man sie vor allem südlich der Mainlinie in feuchten Buchen- und Eschen-Ahornwäldern. Die abgebildeten Fruchtkörper wurden Anfang Januar 2007 in einem Waldgebiet südlich von Frankfurt an entrindeten Ästen von Esche (Fraxinus) fotografiert.