Aphyllophorales News - Holzpilze - Porlinge - Rindenpilze

Dieser Blog stellt einige verbreitete, vorwiegend aber wenig bekannte und zum Teil seltene "Nichtblätterpilze" vor, die an Holz wachsen, und das in Wort und Bild. Die meisten Funde sind aus dem Großraum Frankfurt aber auch aus den Mittelgebirgen oder anderen Teilen der BRD.

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Location: Dribbdebach-Schwaanem, Südhessen

Monday, January 31, 2011

Datronia mollis - Großporige Datronie


Nr. 86 – Funde aus dem Rhein-Main-Gebiet. Verbreitete Art an Laubholz – vorwiegend Buche – aber nicht sehr häufig. Datronia mollis ist ein effus-reflex bis respinat wachsender, Porling, der gerne an der Seite und Unterseite von berindeten Laubholzstämmen wächst und dort 3 – 30 cm (selten auch noch größere) breite Beläge bilden kann. Die Art ist auffällig.
Seitlich wachsend bildet sie schmale, nur wenige mm bis ca. 2 cm abstehende, dunkel-gezonte Hutkanten aus, die auf der Oberseite anfangs leicht filzig und nussbraun gefärbt sind, mit zunehmendem Alter aber dunkelbraun bis fast schwärzlich werden und dann verkahlen.
Auffällig und ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind die großen, hellgrauen, ca. 1 – 2 per mm messenden Poren. Sie sind dickwandig, rundlich, eckig bis leicht labyrintisch und bei seitlich wachsenden Fruchtkörpern auch auffällig längsgeschlitzt.
Die Fruchkörper sind zäh und hart, aber biegsam und lassen sich leicht vom Substrat ablösen. Die Trama, auch die der Röhren, ist braun. Sind Hutkanten vorhanden kann man zwischen Hutfilz und der Trama eine dünne, dunkle Linie erkennen; ein weiteres, typisches Erkennungsmerkmal. Die Gattung Datronia welche in der BRD bisher nur mit 2 Arten vertreten ist, enthält Weißfäuleerreger mit trimitischem Hyphensystem und wächst nur an Totholz. Sie steht der Gattung Antrodia nahe. Außer D. mollis gibt es noch die sehr seltene Datronia stereoides, welche deutlich kleiner Poren besitzt und bisher kaum belegt ist. Eine Verwechslung, auch mit anderen Porlingen ist kaum möglich und höchstens mit resupinaten, jungen Fruchtkörpern von Coriolopsis gallica, der Braunen Borstentramete denkbar, da diese ebenfalls relativ große Poren besitzt. Die Borstentrameten bilden dann aber größere und dickere, auf der Hutoberfläche haarig-zottige Hüte aus.
Datronia mollis wächst im Rhein-Main-Gebiet an verschiedenen Laubhölzern, u.a. Weide, Birke, Ahorn und Erle. Bevorzugter Baum ist und bleibt aber – mit ca. 80% - die Rotbuche. Die hier gezeigten Bilder wurden im August 2009 und Januar 2011 - allerdings jeweils an einem abgestorbenen Weiden- und an einem Spitzahornstamm - im Frankfurter Stadt- und im Frankfurter Niedwald fotografiert.