Hericium flagellum - Tannenstachelbart
Nr. 85 – ein Fund aus den österrei-chischen Alpen. In der BRD ziemlich seltene Art, die
bisher nur in Süddeutschland (Schwarzwald, Alpen- und Voralpenraum, Bayrisch-Böhmischer Wald) sowie in der sächsischen Schweiz und im Erzgebirge nachgewiesen wurde. Montan bis submontan und nur an Weißtanne (Abies alba) vorkommend.
Die Stachelbärte gehören zu den eindrucksvollsten Holzpilzen unserer Wälder und versetzen ihre Finder immer wieder in Erstaunen und Begeisterung. Es sind Basidiomyceten, welche inzwischen zu den Sprödblättlern (Russulales) gezählt werden und mit den echten Korallen (Ramaria) nicht verwandt sind.
Während man in den Buchenwäldern der Ebene häufiger den leicht erkennbaren Dornigen Stachelbart, C. cirrhatus, oder hin und wieder den Ästigen Stachelbart, H. clathroides, findet (s. Nr. 37), muss man den seltenen Tannenstachelbart im Weistannengebiet der höheren Lagen suchen.
Die Fruchtkörper haben anfangs Kinderkopfgröße und können ausgewachsen ziemlich groß und bis zu 50 cm lang werden. Sie sind jung völlig weiß, verfärben sich aber nach und nach creme-ockerfarben; an den Rändern bräunen sie auch stellenweise. Die bis zu 5 cm langen Stacheln von H. flagellum (von lat. Flagellum = die Peitsche) sind oben an der Ansatzstelle zusammengewachsen und verzweigen sich dann in hängende, zapfenartige Trauben. Bei ihm glaubt man, wirklich ein Bündel mit langen, "peitschenartigen" Eiszapfen gefunden zu haben. Im Gegensatz zum Ästigen Stachelbart sind sie viel gleichmäßiger gestreckt und haben nicht dessen stachelig-ästigen, fast filigranen Querverzweigungen. Junge Exemplare können höchstens etwas kräuselig wirr aussehen.
H. flagellum ist der einzige Stachelbart, der an Nadelholz wächst. Seine Bestimmung ist daher unkritisch. Man findet ihn an kränkelnden oder abgestorbenen, meist noch stehenden Stämmen von Tanne. Die Sporen sind amyloid, elliptisch und meist fein punktiert. Sie sind mit Maßen von bis zu 6,5 μ deutlich größer als bei H. clathroides.
An Laubholz wächst noch eine sehr seltene, mehr knollig wachsende Hericiumart mit dicht gedrängten, etwas kürzeren Stacheln. Dies ist H. erinaceus, der Igelstachelbart. Eine weitere Art an Laubholz ist Dentipellis fragilis, der Häutige Stachelbart oder auch Zarte Stachelrindenpilz. Er bildet keine knolligen FK aus sondern die Stacheln sind direkt am Substrat flächig (resupinat) angewachsen. Auch diese Art ist sehr selten.
Die Bilder der hier gezeigten FK wurden im Oktober 2010 in Vorarlberg / Österreich, Großes Walsertal, bei Sonntag-Stein in ca. 1400 m Höhe im Bergnadelwald aufgenommen.
bisher nur in Süddeutschland (Schwarzwald, Alpen- und Voralpenraum, Bayrisch-Böhmischer Wald) sowie in der sächsischen Schweiz und im Erzgebirge nachgewiesen wurde. Montan bis submontan und nur an Weißtanne (Abies alba) vorkommend.
Die Stachelbärte gehören zu den eindrucksvollsten Holzpilzen unserer Wälder und versetzen ihre Finder immer wieder in Erstaunen und Begeisterung. Es sind Basidiomyceten, welche inzwischen zu den Sprödblättlern (Russulales) gezählt werden und mit den echten Korallen (Ramaria) nicht verwandt sind.
Während man in den Buchenwäldern der Ebene häufiger den leicht erkennbaren Dornigen Stachelbart, C. cirrhatus, oder hin und wieder den Ästigen Stachelbart, H. clathroides, findet (s. Nr. 37), muss man den seltenen Tannenstachelbart im Weistannengebiet der höheren Lagen suchen.
Die Fruchtkörper haben anfangs Kinderkopfgröße und können ausgewachsen ziemlich groß und bis zu 50 cm lang werden. Sie sind jung völlig weiß, verfärben sich aber nach und nach creme-ockerfarben; an den Rändern bräunen sie auch stellenweise. Die bis zu 5 cm langen Stacheln von H. flagellum (von lat. Flagellum = die Peitsche) sind oben an der Ansatzstelle zusammengewachsen und verzweigen sich dann in hängende, zapfenartige Trauben. Bei ihm glaubt man, wirklich ein Bündel mit langen, "peitschenartigen" Eiszapfen gefunden zu haben. Im Gegensatz zum Ästigen Stachelbart sind sie viel gleichmäßiger gestreckt und haben nicht dessen stachelig-ästigen, fast filigranen Querverzweigungen. Junge Exemplare können höchstens etwas kräuselig wirr aussehen.
H. flagellum ist der einzige Stachelbart, der an Nadelholz wächst. Seine Bestimmung ist daher unkritisch. Man findet ihn an kränkelnden oder abgestorbenen, meist noch stehenden Stämmen von Tanne. Die Sporen sind amyloid, elliptisch und meist fein punktiert. Sie sind mit Maßen von bis zu 6,5 μ deutlich größer als bei H. clathroides.
An Laubholz wächst noch eine sehr seltene, mehr knollig wachsende Hericiumart mit dicht gedrängten, etwas kürzeren Stacheln. Dies ist H. erinaceus, der Igelstachelbart. Eine weitere Art an Laubholz ist Dentipellis fragilis, der Häutige Stachelbart oder auch Zarte Stachelrindenpilz. Er bildet keine knolligen FK aus sondern die Stacheln sind direkt am Substrat flächig (resupinat) angewachsen. Auch diese Art ist sehr selten.
Die Bilder der hier gezeigten FK wurden im Oktober 2010 in Vorarlberg / Österreich, Großes Walsertal, bei Sonntag-Stein in ca. 1400 m Höhe im Bergnadelwald aufgenommen.
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