Pycnoporellus fulgens - Leuchtender Weichporling
Nr. 58 – ein Rhein-Main-Fund.
Eine eher im Alpenraum und im Schwarzwald beheimatete, sehr seltene, aber sich zunehmend nach Norden und Osten ausbreitende Art.
Die Fruchtkörper des Leuchtenden Weichporlings ähneln in ihrer Form und ihrem Wachstum verschiedenen Trameten, wie z.B. T. pubescens oder T. multicolor. Sie wachsen einjährig, gerne dachziegelig, fast nur an Nadelholz und sind in allen Teilen leuchtend fuchsig-orangerostbraun gefärbt. An verbautem Holz kann die Art auch effus-reflex bis resupinat auftreten. Im Holz verursacht P. fulgens eine Braunfäule, wobei die Fruchtkörper erst in der Optimal- bzw. Finalphase der Holzzersetzung auftreten.
Die Oberfläche der bis zu 10 cm breiten Hüte ist ausgeprägt striemig-filzig. und die relativ großen, orangebraunen Poren sind unregelmäßig schartig, eckig bis labyrinthisch. Pro mm kommen etwa 1 – 2 Poren, deren unregelmäßigen Ränder sägeblattartig zackig-gekerbt sind. Die FK sind etwas dicklich, die creme-orange-farbenen Röhren sind im Radialschnitt bis zu 1 cm lang und deutlich heller, als die orangebraune Huttrama. Diese verfärbt sich mit einem Tropfen Kalilauge (KOH) sofort dunkel weinrot.
Auffällig ist, dass die Hüte – ähnlich wie bei der Samtigen Tramete (T. pubescens) und der Zinnobertramete (P. cinnabarinus) – gerne von Pilzkäferlarven zerfressen werden.
Mikroskopisch ist die Art – vermutlich die einzige in der Gattung Pycnoporellus – durch schnallenlose Hyphen, monomitisches Hyphensystem mit teilweise sehr dickwandigen und an Skeletthyphen erinnernden Hyphen sowie zylindrisch-langelliptische Sporen mit Maßen zwischen 6 – 11 x 2,5 – 4 μ gut festgelegt. Die Zystiden sind schlank zylindrisch und und ragen aus dem Hymenium heraus.
Der Leuchtende Weichporling ist in Mittel- und Südosteuropa montan bis submontan verbreitet, aber überall selten. Für die Bundesrepublik datiert der registrierte Erstfund aus dem Jahre 1976.
Ich kenne die Art von wenigen Funden aus Österreich und aus dem Schwarzwald. G. Krieglsteiner nennt im Verbreitungsatlas für die BRD in 1990 lediglich erst 9 Funde, und zwar aus dem Alpenraum, dem Südschwarzwald und dem Gebiet südlich von Stuttgart. In der Großpilzflora Baden-Württembergs von 2000 kann man dann schon eine deutliche Ausbreitung der Art erkennen. In der süddeutschen Region wächst sie an morschen Stämmen und Stümpfen in alten Fichten- und Weißtannenwäldern, d.h. vorwiegend an Nadelholz, selten einmal an Laubholz wie Rotbuche.
In den ursprünglichen Fundregionen war die Art bis Ende der 90er Jahre noch sehr selten. Seit 2000 tritt sie allerdings gehäufter auf und breitet sich mehr und mehr nach Norden und Osten (Bayrischer Wald) aus. Sie geht damit den Weg einer ganzen Reihe von Arten, welche in den letzten Jahrzehnten aus dem Süden und Osten in die milderen Gebiete eindringen. Krieglsteiner (2002) sieht hierin eine deutliche, europäische Arealverschiebung.
Heck, Heseler und Schmitt berichten in 2006 über Funde im Saarland; Mühler in 2007 über erste Funde in Sachsen (beide Informationen im „Tintling“). Über mehrere Funde in Mittelhessen (Taunus) schreibt G. Sturm im Heft 2/2007 der Vereinsnachrichten der Pilzfreunde Südhessen-Sulzbach.
U. Sauter beschreibt die Art im Jahre 2004 sehr ausführlich in der „Südwestdeutschen Pilzrundschau“ anhand von Funden von 2002 bei Kaiserslautern und gibt Hinweise zur Bestimmung. Sie diskutiert auch die Abtrennung zu der umstrittenen Art P. albo-luteus; deren Artberechtigung sich mir nach kritischem Literaturstudium derzeit nicht erschließt. G. Krieglsteiner (2000) erkennt nur eine Art der Gattung für Europa und ignoriert die für Europa beschriebene, eher resupinat wachsende P. albo-luteus, bzw. nennt sie nicht mal als synonym.
Verwechslungen mit anderen Porlingsarten sind – wenn man auf das Substrat und die Farbe achtet – kaum möglich. Die ähnliche Zinnobertramete (P. cinnabarinus) wächst kaum einmal dachziegelig, kommt überwiegend an Buche vor und hat deutlich dunklere, zinnoberrote Farben. Die Hutoberfläche ist glatt. Auch die fuchsroten Arten aus der Gruppe der Schillerporlinge (z.B. I. rheades) sind ausschließlich Laubholzbewohner, und hier z.B. an Erle oder Zitterpappel zu finden. Ihre Poren sind kleiner und bräunlich gefärbt. Jung haben sie einen silbrigen, schillernden Glanz.
Allerdings wächst P. fulgens in seltenen Fällen auch an Laubholz. Aufgrund ihrer auffälligen Färbung ist sie allerdings kaum zu verwechseln. In Zweifelsfällen prüft man mikroskopisch die Septen der generativen, dickwandigen Hyphen, welche keine Schnallen besitzen.
Der hier abgebildete Fund wurde im Januar 2008 im Taunus, westlich von Oberursel, an einem
Fichtenstumpf fotografiert.
Eine eher im Alpenraum und im Schwarzwald beheimatete, sehr seltene, aber sich zunehmend nach Norden und Osten ausbreitende Art.
Die Fruchtkörper des Leuchtenden Weichporlings ähneln in ihrer Form und ihrem Wachstum verschiedenen Trameten, wie z.B. T. pubescens oder T. multicolor. Sie wachsen einjährig, gerne dachziegelig, fast nur an Nadelholz und sind in allen Teilen leuchtend fuchsig-orangerostbraun gefärbt. An verbautem Holz kann die Art auch effus-reflex bis resupinat auftreten. Im Holz verursacht P. fulgens eine Braunfäule, wobei die Fruchtkörper erst in der Optimal- bzw. Finalphase der Holzzersetzung auftreten.
Die Oberfläche der bis zu 10 cm breiten Hüte ist ausgeprägt striemig-filzig. und die relativ großen, orangebraunen Poren sind unregelmäßig schartig, eckig bis labyrinthisch. Pro mm kommen etwa 1 – 2 Poren, deren unregelmäßigen Ränder sägeblattartig zackig-gekerbt sind. Die FK sind etwas dicklich, die creme-orange-farbenen Röhren sind im Radialschnitt bis zu 1 cm lang und deutlich heller, als die orangebraune Huttrama. Diese verfärbt sich mit einem Tropfen Kalilauge (KOH) sofort dunkel weinrot.
Auffällig ist, dass die Hüte – ähnlich wie bei der Samtigen Tramete (T. pubescens) und der Zinnobertramete (P. cinnabarinus) – gerne von Pilzkäferlarven zerfressen werden.
Mikroskopisch ist die Art – vermutlich die einzige in der Gattung Pycnoporellus – durch schnallenlose Hyphen, monomitisches Hyphensystem mit teilweise sehr dickwandigen und an Skeletthyphen erinnernden Hyphen sowie zylindrisch-langelliptische Sporen mit Maßen zwischen 6 – 11 x 2,5 – 4 μ gut festgelegt. Die Zystiden sind schlank zylindrisch und und ragen aus dem Hymenium heraus.
Der Leuchtende Weichporling ist in Mittel- und Südosteuropa montan bis submontan verbreitet, aber überall selten. Für die Bundesrepublik datiert der registrierte Erstfund aus dem Jahre 1976.
Ich kenne die Art von wenigen Funden aus Österreich und aus dem Schwarzwald. G. Krieglsteiner nennt im Verbreitungsatlas für die BRD in 1990 lediglich erst 9 Funde, und zwar aus dem Alpenraum, dem Südschwarzwald und dem Gebiet südlich von Stuttgart. In der Großpilzflora Baden-Württembergs von 2000 kann man dann schon eine deutliche Ausbreitung der Art erkennen. In der süddeutschen Region wächst sie an morschen Stämmen und Stümpfen in alten Fichten- und Weißtannenwäldern, d.h. vorwiegend an Nadelholz, selten einmal an Laubholz wie Rotbuche.
In den ursprünglichen Fundregionen war die Art bis Ende der 90er Jahre noch sehr selten. Seit 2000 tritt sie allerdings gehäufter auf und breitet sich mehr und mehr nach Norden und Osten (Bayrischer Wald) aus. Sie geht damit den Weg einer ganzen Reihe von Arten, welche in den letzten Jahrzehnten aus dem Süden und Osten in die milderen Gebiete eindringen. Krieglsteiner (2002) sieht hierin eine deutliche, europäische Arealverschiebung.
Heck, Heseler und Schmitt berichten in 2006 über Funde im Saarland; Mühler in 2007 über erste Funde in Sachsen (beide Informationen im „Tintling“). Über mehrere Funde in Mittelhessen (Taunus) schreibt G. Sturm im Heft 2/2007 der Vereinsnachrichten der Pilzfreunde Südhessen-Sulzbach.
U. Sauter beschreibt die Art im Jahre 2004 sehr ausführlich in der „Südwestdeutschen Pilzrundschau“ anhand von Funden von 2002 bei Kaiserslautern und gibt Hinweise zur Bestimmung. Sie diskutiert auch die Abtrennung zu der umstrittenen Art P. albo-luteus; deren Artberechtigung sich mir nach kritischem Literaturstudium derzeit nicht erschließt. G. Krieglsteiner (2000) erkennt nur eine Art der Gattung für Europa und ignoriert die für Europa beschriebene, eher resupinat wachsende P. albo-luteus, bzw. nennt sie nicht mal als synonym.
Verwechslungen mit anderen Porlingsarten sind – wenn man auf das Substrat und die Farbe achtet – kaum möglich. Die ähnliche Zinnobertramete (P. cinnabarinus) wächst kaum einmal dachziegelig, kommt überwiegend an Buche vor und hat deutlich dunklere, zinnoberrote Farben. Die Hutoberfläche ist glatt. Auch die fuchsroten Arten aus der Gruppe der Schillerporlinge (z.B. I. rheades) sind ausschließlich Laubholzbewohner, und hier z.B. an Erle oder Zitterpappel zu finden. Ihre Poren sind kleiner und bräunlich gefärbt. Jung haben sie einen silbrigen, schillernden Glanz.
Allerdings wächst P. fulgens in seltenen Fällen auch an Laubholz. Aufgrund ihrer auffälligen Färbung ist sie allerdings kaum zu verwechseln. In Zweifelsfällen prüft man mikroskopisch die Septen der generativen, dickwandigen Hyphen, welche keine Schnallen besitzen.
Der hier abgebildete Fund wurde im Januar 2008 im Taunus, westlich von Oberursel, an einem
Fichtenstumpf fotografiert.
<< Home